Fiji Time
In die Vorfreude auf die Reise nach Fiji, mischt sich wie dunkle Schatten auch Traurigkeit. Ob ich meine Eltern das letzte Mal umarme, tut mir grauenhaft weh. Ich weine während den ersten Stunden im Flugzeug. Doch bald bin ich mit einer neuen Situation konfrontiert. Der Reisende vor mir legt seinen Sitz zurück. Toll. Meine Stimmung schwappt in Unmut um. Dammi nomol (Schweizer Fluch). Nun muss ich meine Sitznachbarn wecken, damit ich aus dieser Sardinenposition komme. Auch mit geleerter Blase passe ich nicht besser in den Sitz. Meine Knie berühren die vordere Sitzreihe. Nach dem gruseligen Swissfood platzt mir der Kragen. Ich verlege mich mit einer Decke und Kissen zum Notausgang. Nein ich steige nicht aus. Will ja nach Fiji. Aber ich bleibe dort hocken. Sobald sich das Flugpersonal nähert, fauche ich. Sie lassen mich bis kurz vor der Landung in Ruhe.
Mein Vater hat recht: Seit nach dem Grounding der Schweizer Fluggesellschaft „Swiss Air“ die neue nationale Airline „Swiss“ gegründet wurde, ist die Luft wirklich draussen!
Flughafen Singapur ist toll. In der Transitzone gibt es allerlei zu sehen. Enteckte kostenlose Fuss- und Wadenmassagegeräte. Echt genau genial. Schade fand ich nichts dergleichen für den Hintern. Der Flug nach Sydney dauert wieder über zehn Stunden. Mir graut’s. War aber alles easy. Viel Raum für die Beine. Essen auch absolut lobenswert. So nun aber genug Werbung. Der Flug Sydney – Fiji, zum Abschluss noch die volle Krönung vom Gau. Schulferien in Australien! Ohweh. Lauter quengelnder kleiner verwöhnter Rotzlöffel. Normalerweise mag ich Kinder. Doch nach nahezu 40 Stunden Sardinenbox nicht mehr. Da wird Geschrei und in den Sitz treten zu viel. Die Eltern scheinen alle mit Valium oder sonst wie gedopt zu sein.
Der Pilot kündet vor der Landung eine Lufttemperatur von 28 Grad bei 9000 % Luftfeuchtigkeit an. Voll treffend ausgedrückt! Das tropische Klima haut mich die ersten zwei Wochen fast um. Dabei war es doch in der Schweiz die letzten Wochen noch viel heisser!
Bei der Ankunft in Fiji war es den Beamten wohl zu heiss um in Aktion zu treten. Kann ich gut verstehen. Ersatzteile, um die es vor der Reise noch Wirbel von wegen Sondertransport gegeben hat, gingen locker durch jede Kontrolle. Meine Empfehlung, so gut wie möglich die Regeln der Fluggesellschaften lesen und zu seinen Gunsten interpretieren. Keinesfalls Schlafende Hunde wecken! Alles in den Koffer stopfen und das Thema ist gegessen – meistens jedenfalls.
So und nun endlich, nach sieben langen Monaten sind Thomi und ich wieder ganz nahe zusammen…
Erst mal Erholung und den Thomi geniessen. Bin total kaputt.
Nun wieder an Fiji Time angleichen.
“Leben ist da um gelebt zu werden und nicht zum rumstressen”
so lautet die Lebensphilosophie der Fijis.