La Paz zum Zweiten

Die Anfahrt in die Lagune ist wegen starken Strömungen und Untiefen nicht ganz Ohne. Zudem herrscht oft viel Verkehr, verursacht durch Hochseeyachten, Cargo Schiffe und die rasenden Pangas, die Touristen für allerlei Abenteuer zu den schönen Stränden mit türkisfarbenem Wasser bringen. Ein Beispiel, das Seezeichen, welches letztes Jahr fehlte – fehlt immer noch. Also aufgepasst!
und was ist hier los????
In der Lagune von La Paz liegen an die hundert Yachten vor Anker. Die Marinas sind prall voll. Da Mexiko während der Pandemie immer offen war, hat sich ein Stau gebildet. Für uns ist klar, wir werden ebenfalls ankern. Diesmal wählen wir einen Platz im Norden der Lagune. Bei den Mangroven gibt es allerlei Vögel und Delfine zu beobachten. Dort bläst der Wind meist ablandig und erzeugt deshalb keine Wellen. Der Nachteil liegt bei der Distanz zur im Zentrum gelegenen Marina La Paz. Dazwischen liegt eine lange Sandbank die während Ebbe für eins bis zwei Stunden knapp bis nicht passierbar ist. In der Marina kannst du das Dinghi gegen Bezahlung sicher parken. Das ganze Gelände ist eingezäunt und mit Kameras überwacht. Zudem sorgen Nachtwächter für Sicherheit. Mit unserem PortaBote Dinghi, mit dem zwei Pferde Motor bestückt, dauert die Überfahrt je nach Strömung etwa zehn Minuten (1.2km). Wir sind nach wie vor glücklich dieses kleine, leichte Faltboot angeschafft zu haben. Es prescht genauso sicher, nur etwas langsamer als andere Dinghies durch die raue See – jedenfalls bis auf den Vorfall als Thomas allein vom Ausgang kam…. (ich darf keine Details dazu erwähnen. Das musste ich versprechen). Lustig ist jedoch, wie die Story noch immer die die Runde macht. Immer wieder kommt uns diese Anekdote in den buntesten Versionen zu Ohren und entfacht angeregte Diskussionen zum Thema Sicherheit. Wenn sich Thomas dann zu erkennen gibt, hat schon so mancher einen Lachanfall gekriegt. Aber stimmt schon, denn die Lagune von La Paz hat’s echt in sich. Starke Gezeitenströmungen bis zu vier Knoten, können die See speziell bei Wind gegen Strom, kräftig aufwühlen. Nicht auszudenken, was da alles geschehen hätte können.
So nun freuen wir uns auf die Stadt. Doch erst statten wir den umliegenden Nachbarn einen Besuch ab, um uns bekannt zu machen. Tauschen Telefonnummern aus, die einen quatschen mit uns über die Reeling gelehnt, während wir uns wegen der Strömung angestrengt an deren Yacht festklammern und dabei nass werden. Andere sind freundlicher. Sie laden uns gleich spontan ein in ihr Cockpit zu klettern. Diesbezüglich gehören wir eher zu den freundlichen Seglern. Besuch erfreut uns immer. Einfach nicht vor 10 Uhr morgens.
Für den Sonnenuntergang knattern wir in die Stadt und mischen uns nach zwei Monaten in völliger Abgeschiedenheit der Baja California, voll in den Kontrast. Schlendern dem wunderschön gestalteten Malecon (Strandpromenade) entlang und saugen all die Eindrücke ein. Kunstwerke, Spielplätze, Fressbuden auf Rädern und all die Restaurants und Bars aus denen laute Beatz sich mit den wummernden Bässen der vorbeifahrenden Autos vermischen. Kinder vergnügen sich auf Skateboards und mit allerlei kuriosen Gefährten zum Mieten. Inmitten so vieler vergnügter Menschen den Sonnenuntergang zu bestaunen, fühlt sich toll an.
Es ist noch früh. So laufen wir zu Toms Haus um ihn spontan zu besuchen. Zu unserer Überraschung ist dort die ganze Bande zum American Football schauen versammelt! Wie cool, alle sind da! Toms Hütte und Garten sind brechen voll. Es gibt viel zu erzählen und wir fühlen uns, als wären wir zuhause angekommen.