February 1 2017

Pazifik Tag 19-21

Bergpreis! 20 Grad 15,45 Minuten Sued / 100 Grad 20,68 Minuten West, 2300 Seemeilen durchpfluegte die Robusta bereits den Pazifik! 1370 bis zu den Galapagos, 1540 bis Lima in Peru und 1800 bis an die Chilenische Kueste! Und stell dir mal vor, waehrend den 21 Tagen kein einziges anderes Schiff angetroffen. So hinterfragen wir mal unser Wachsystem. Einer pennt in der Koje, der andere im Salon. Alle 20 Minuten wird ein Kontrollblick ueber den Horizont geworfen um nach anderen Schiffen Ausschau zu halten, Kurs kontrollieren und dann wieder in Schnarchmodus fallen um nach 20 Minuten vom nervigen Wecker unnoetigerweise aus den schoensten Traeumen gerissen zu werden. Die Robusta ist mit AIS ausgeruestet. Also die von der Grossschifffahrt sehen uns auf dem Plotter. Sollten sie jedenfalls. Nun ist das Display unseres AIS Geraetes schon zum zweiten mal auf dieser Reise innerhalb von zweieinhalb Jahren ausgestiegen. Das bedeut, der Alarm kann nicht gesetzt werden. Ist echt aergerlich auf so einer langen Strecke. Da zeigt sich wieder mal wie verkackt neue Geraete gebaut werden. So sind doch unser GPS Geraet und der Radar von FURUNO schon fast aus der Steinzeit und funktionieren seit ueber 15 Jahren ohne zu bocken. Gegenueber Fischereifahrzeugen sind Segler ausweichpflichtig. Die kleinen Fischerboetli ohne AIS vermute ich mal schlicht nicht so fern ab von der Kueste. Andere Segler sind um diese Jahreszeit eigentlich keine auf dieser Strecke unterwegs. Nur Mouss duempelt noch ohne Wind Richtung Osterinseln. Aber die sind rund 900 Meilen von uns entfernt. Erst so im April kommen Segler von der Karibik via Panamakanal und Galapagos Inseln die nach Franz. Polynesien segeln. Deren Route befindet sich aber wesentlich noerdlicher. Da waeren noch die wenig befahrene Schifffahrtsroute von Valdivia zum Panamakanal und nach San Francisco entlang der Kueste. Dann koennten noch wenige hartgesottene Amis die nach Chile gegen den Wind wollen irgendwo rumkreuzen. Also so koennte man doch annehmen, eine Kollisionchance ist aeusserst gering. Die Wahrscheinlichkeit einen Sechser im Lotto zu landen ist wohl wesentlich groesser. Schade habe ich keinen Schein ausgefuellt! Ich waere doch glatt Millionaerin geworden. Nach dem ersten Squall (ploetzlich auftretender verstaerkter Wind mit viel Niederschlag), liegt doch genau vor Robustas Bug ein Fischkutter aus Spanien! CPA, closest point of approach gleich 3 Zentimeter. Also haetten wir den Truemmer genau breitseits getroffen. Anja Die fast grenzenlose Weite macht sich ebenfalls beim taeglichen Email Versand bemerkbar. Die Basisstationen fuer den Email-Verkehr sind immer weiter weg, was bedeutet, dass das Zeitfenster fuer die Uebertragung der Emails mittels Kurzwelle immer kleiner wird. Zur Zeit koennen wir nur noch um Mitternacht herum Emails versenden. Dies wegen der Kurzwelle, die auf weiten Entfernungen nur schlecht und vor allem ohne Sonne funktioniert. Wahrscheinlich wird es auch mal gar nicht mehr funktionieren, mit den Emails und mit dem Positionstracking der Robusta. Also, wenn ihr nichts von uns hoert oder lesen koennt, so liegt es an der Unmoeglichkeit Emails zu senden und nicht dass uns etwa etwas passiert waere. Denn das Segeln hier auf diesem Meeresgebiet ist etwas vom einfachsten und gefahrlosesten. Der Wind ist immer konstant, das Wetter schoen, vieleicht mal ein Schauer, 27 Grad warm und wir sind ganz alleine… Trotz den vereinzelten Fischern… Und heute (2. Februar) haben wir gehalst, wir fahren nun erstmals weiter in den Norden, 330 Grad die naechsten Tage. Dann soll der Wind wieder staerker werden und uns auf Westkurs zu den Marquesas blasen. Thomas


Copyright 2021. All rights reserved.

Posted February 1, 2017 by robusta in category "Pazifik Überfahrt

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *