October 20 2020

Überwintern an Bord, Massnahmen

Bald wird es in Alaska so richtig kalt. So muss die Robusta erst eine Prozedur fürs Einwintern über sich ergehen lassen. Im Hafen von Homer sollte sich im Winter nicht viel Eis bilden. Doch letzten Winter sah es diesbezüglich anders aus. Borddurchlässe im Bereich der Eisdecke sind in Gefahr! Das Meerwasser gefriert bei einer Wassertemperatur von minus 1.9 Grad Celsius. Ein weiteres Problem ist die Feuchtigkeit im Boot. Durch’s Heizen kondensiert die warme Luft an kalten  Oberflächen zu Wasser. Die Robusta ist bis knapp unter die Wasserlinie isoliert. Somit stellen Fenster eine Herausforderung dar die gelöst werden muss.

Folgende Massnahmen haben wir für’s Überwintern im Hafen mit Landstromanschluss getroffen:

-Sämtliche Segel, Leinen, Falle, Rettungsinsel, Dinghi, Windsteueranlage Pacific Plus inklusive Ruder abmontiert und in einem ungeheizten Container in der Werft trocken eingelagert.

-Rigg etwas entspannt. Mussten Stroppen zwischen den Wanten spannen um bei Sturm Vibrationen zu vermeiden.

-Deckshaus  aus Lastwagenplane vor Schneelast schützen: Mit Dachlatten Rahmen über den Baum konstruiert und mit altem Sonnensegel überspannt. 

-Dorade Lüfter: Die sind konstruiert, damit bei Seegang kein Wasser eindringt (hahahahah). Aufgepasst, Schnee findet seinen Weg mit etwas Wind ebenfalls durch die Lüftung ins Innere. Schwimmnudeln passen perfekt von innen in die Öffnung. So bleibt es innen auch schön warm.

-Gummidichtungen mit Silikon gefettet

-Motor Vetus Deutz D4.29: Seewasserkühlungsschläuche mit Frostschutz gefüllt, Seeventil geschlossen. Der Motor selbst ist Ölgekühlt, es gibt keinen Süsswasserkreislauf. Frostschutz aus Propylene Glycol  ist biologisch abbaubar und ungiftig.

-Batterien: Vor Kälte schützen, an einem warmen Ort gelagert

Wohn und Schlafraum: 

-Geheizt wird mit der Webasto Dieselstandheizung.  Morgens und abends für etwa eine halbe Stunde. Zur Erhaltung der Wärme verwenden wir einen elektrischen Ölradiator 1500 Watt mit Thermostat. 

-Boden mit Teppich ausgelegt

-Wassertanks: sollte kein Problem darstellen. In der Bilge liegt ein Thermometer um die Temperatur zu kontrollieren. 

-Bilge regelmässig kontrollieren, da sich dort Kondenswasser ansammelt.

-Bullaugen und Luken doppelt verglasen: Unter die Holzrahmen der Bullaugen durchsichtige Tischtuchplane geklemmt. An die Luken am Holzrahmen  Magnetband geklebt, auf die Folie das Gegenstück geklebt  und fertig. Zum Lüften einfach entfernen. Funktioniert super gegen Kondensation. 

-Borddurchlässe: liegen bei der Robusta einen Meter unter der Wasserlinie. Sollten also kein Problem darstellen. Ansonsten müssten sie von aussen zugestopft werden, Wasser aus den Seeventilen und Schläuchen entfernen.

-Festmachen am Schwimmsteg ohne Schwell: Der Hafenmeister rät, die Festmacherleinen ganz stramm zu binden. Durch Einrucken bei Kälte könnten die Leinen brechen.  40 Knoten Wind sind hier keine Seltenheit. 

Hoffen mal diese Massnahmen ermöglichen einen angenehmen Winter, du wirst später mehr darüber erfahren.

 

 


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Posted October 20, 2020 by robusta in category "Alaska

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