June 25 2014

Überfahrt nach Schottland

Ja dieser Eintrag kommt ein bisschen spät, hatten wir doch keine Zeit bis jetzt, zu schreiben. Nun, wir hatten den Nordwind genutzt, um hart am Wind gen Schottland zu fahren, gestartet wurde am 16. Juni in Farsund, geplant waren 72 Stunden, oder ca. 300 Meilen für die Überfahrt. Die ersten Stunden verbrachten wir mit sehr wenig Wind aber mit hohen Wellen, da wir mit Landabdeckung den richtigen Wind noch nicht hatten. In der Nacht zum Dienstag und den Tag darauf hatten wir dann ca. 6 Bf Wind aus Nord und mussten die Robusta gegen denWind quälen. Das Fock erwies sich leider nicht als richtig segelbar, vermutlich hatten wir es falsch geriggt oder es ist halt einfach nicht mehr das neueste, gezogen hat es uns jedenfalls nicht. 3 Kt. Fahrt bei 6 Bf ist ja keine Meisterleistung. Erst am Mittwoch holten wir die Fock wieder runter und setzten das Genua einen Viertel. Der Wind nahm bis Donnerstag ab, wo die nächste Tiefdruckrinne aus dem Hoch geblasen wurde. Wieder 6 Bf. Am Wind Kurs. Die ganze Zeit. Irgendwie nahm es kein Ende! Erst am Freitag als der Wind abnahm und die Küste Schottland in Sicht kam konnten wir uns langsam wieder so einigermassen entspannen. Wo werden wir landen? Wollten eigentlich an die Ecke Peterhead, doch ganz so weit nördlich kamen wir nicht. Wir landeten in Stonehaven. Wunden geleckt. Maleur: Ankerkasten lief voll Wasser, ca 500 Liter mussten herausgepumt werden. Also fuhren wir 500 Liter Wasser im Bug spazieren…
Stonehaven war dann ganz hübsch, eine kleine leicht touristische Stadt, pittoresk sagen die meisten dazu. Und gefeiert wurde auch, die vielen Pubs animierten uns, eine ganz andere Welt im Vergleich zu Norwegen, wo das Bier 4x teuer war.
Zwei Tage später fuhren wir bei Leichtwind nach Peterhead, ein Industriehafen der Ölindustrie. Hier sind die Leute die wir brauchen. Unser Deck ist ja nicht wirklich rostfrei und die vielen Schichten Farben, die das Deck heute trägt, macht eine erneute Überstreichung auch nicht mehr viel besser. Als wir im Fischerhafen waren, sahen wir die Hydroblasting Abeiter, die mit Wasserhochdruck die Farbe von den Frachtern entfernen. Also eine Art Kärcher, jedoch mit dermassen viel Druck, dass Farbe, Rost und alles andere Widrige vom Stahl geblasen wird. Und mit einer Geschwindigkeit, dass uns nur das Staunen blieb. Auch Farbe soll man in England kaufen – Industriefarbe – 40 Pfund für 5 Liter 2 Komponentenfarbe… Einfach kein Vergleich zu der Yachtfarbe im Yachtshop für 50 Euro für 400 ml. Morgen besucht uns der Chef der Farben- und Strahlfirma Davidsons und wir lassen uns beraten wie die unser Deck freiblasen könnten… Ich rechne mit einem unschlagbaren Angebot. Wenn das so kommt wie ich mir das vorstelle, hätten wir im Nu unser Deck saniert. Wir berichten wie es hier weitergeht.. !