Majuro
Majuro, Majuro… ans Herz gewachsen bist du uns nicht gerade.
Die Marshall Inseln, mitten im Pazifik gelegen, vom Anstieg des Meeresspiegel bedroht, von den Amis von 1946 bis 1962 auf dem Bikini Atoll und auf Eniwetok für Atombomben-tests missbraucht. Mitte der 60iger Jahre erklärte die USA das Testgebiet wieder als bewohnbar. Doch keine zehn Jahre später wurden alle erneut evakuiert. Die Bevölkerung leidet noch heute an den Folgen. Die Krebsrate ist eine der höchsten der Welt. Und die grösste Verarschung ist ja, dass viele hoffen, eines Tages wieder in ihre Heimat zurückkehren zu dürfen! Lange hiess es 2020 ist alles wieder gut. Jetzt ist der Umzugstermin nochmals um weitere 20 Jahre aufgeschoben. Lauter leere Versprechungen! Es gäbe noch so viel über dieses traurige Kapitel zu berichten.
Kaum in Majuro angekommen, änderten sich unsere Pläne schlagartig. Wegen Dengue Fieber ist es untersagt andere Atolle zu besuchen. Das wussten wir im Voraus. Was wir jedoch nicht ahnen konnten, dass Majuro uns überhaupt nicht gefällt. So beginne ich sofort mich um den “Pre-arrival Vessel entry Antrag” für Pohnpei, der Carolinen Inselgruppe zu kümmern. Was die alles wissen wollen ist unglaublich. Neuseeland war bis anhin das einzige Land welches eine Vorankündigung der Ankunft haben wollte. Bekannte, die gerade in Pohnpei sind, haken persönlich bei den Behörden nochmals nach. Doch die Beamten finden nichts in ihren klapprigen Computern. Der Antrag ist verschwunden! Ist doch per Internet gar nicht möglich. Also wird nochmals alles erneut per Mail geschickt. Bis heute, einen Monat später, immer noch keine Antwort erhalten.
Uns reicht es. Mittlerweilen ist seit Weihnachten das Reiseverbot mit einigen Auflagen wieder aufgehoben. Nur schon um ein anderes Atoll zu besuchen, muss ein Antrag gestellt werden. Die Bearbeitung dauert mindestens eine Woche und je nach dem stehen Gebühren zwischen 25 bis 150 Dollar für jedes einzelne Atoll an.
Morgen hauen wir hier ab. Nächster Halt: Saipan, nördliche Marianen. 1600 Seemeilen (Landrattenmass: 2963,2 Kilometer)
Claudi und Jona werden mit uns segeln. Freuen uns auf ihre Gesellschaft und wieder mal mit dem Passatwind segeln!
Fehlen nur noch frisches Gemüse, Diesel und Wasser. Wally, in der kleinen Marina, verkauft das wertvolle Gut für die Segler zu einem spezialpreis von einem Dollar für 20 Liter.
Das Wasser muss mit dem Dinghi dort abgeholt werden. Kanister stellt Waly zur Verfügung. Es handelt sich dabei um Regenwasser welches von der Start- und Landebahn des Flughafen gesammelt wird. Krass! Es sei aufwendig gefiltert, versichert Wally. Nach 250 Liter wollte er jedoch kein Wasser mehr rausrücken. Jetzt kostet der Saft vom Flughafen plötzlich 1 Dollar pro 4 Liter!
Bei einem leckeren Essen beim Koreaner verabschieden wir uns von der netten, lustigen, spannenden, ulkigen Horde die unseren Aufenthalt in Majuro doch noch zu einem tollen Erlebnis machte! Weiss der Geier ob wir uns jemals wiedersehen, doch vergessen tun wir euch nicht so schnell!
Alles Gute, Tschüss Majuros!!!