Raus aus der Werft – mit strahlender Robusta

Der neu geladene Wetterbericht kündigt Winde aus diversen Richtungen an. Maximal sieben schlappe Knoten. Es ist uns absolut egal ob da Wind ist oder nicht. Raus aus der Werft, weg von Guaymas. Einfach endlich dieser Hitze, dem Staub und dem Dreck entfliehen. Wir lechzen förmlich nach frischer Luft. Nur noch Diesel tanken und los gehts!
Nach zwei Stunden unter Motor, setzen wir die Segel. Eigentlich wissen wir es. Für so leichten Wind ist die Robusta zu schwer. Sie bewegt sich kaum vom Fleck. Doch die frischen Briese in den Haaren und auf der Haut zu spüren, fühlt sich einfach wunderbar an.
Wir beide sitzen am Bug und geniessen bei einem Bierchen das bunte Spektakel wie die Sonne in den Ozean eintaucht. Es ist als all die Strapazen der letzten Wochen gleich mit ihr hinter dem Horizont verschwinden. Erleichterung, Stolz und das tiefe Glück gemeinsam etwas vollbracht zu haben breitet sich in unseren Seelen aus. Da dümpelt sie nun, die Robusta. All die Spuren der großartigen Abenteuer mit viel Fleiss und Schweiss geglättet, fast so schön ist sie nun wie am ersten Tag!
Wenden – halsen – doch besser auf dem anderen Bug. Nochmals halsen. Nein erneut ein Winddreher. Zwei Knoten Fahrt durchs Wasser. Die Segel schlagen. Also Segel bergen – der Wind frischt auf, Segel setzen. Falscher Kurs! Halsen. Die Strömung schiebt dagegen. Kein Wind. Segel bergen. Irgendwann geben wir auf und legen uns erschöpft in die Kojen. Aller Aufwand und Fleiss während der Nacht hat diesmal nicht viel gebracht.