Erste Eindrücke von Japan
Der letzte Stadtbummel ist bereits eine Weile her. Das war vor neun Monaten in Suva auf Fiji. Die Stadt Naha ist jedoch mit ihren rund 320 tausend Einwohner drei mal so gross. Wau, all die Eindrücke, alles in Japan ist für uns so neu, einfach anders. Wir waren noch nie in Asien. Die Autos sind alle so schnuckelig mini klein. Alles ist einfach miniklein. Jedenfalls zu klein für Thomas Füsse – so die Erfahrung beim Schuhe kaufen. Auch die Bars und Kneipen sind klein. Mit fünf Personen ist so ein Schuppen bereits prall voll! Die Esserei mit den Stäbchen treibt mich fast zur Weissglut. Ich bin Linkshänderin, was sich auf den Lernerfolg nicht gerade positiv auswirkt. Einkaufen ist auch so eine neue Herausforderung. Die schönen Schriftzeichen verraten nicht mal im Entferntesten etwas über den Inhalt der Packung. Aussentüte mit Innentüte, womöglich nochmals mit innerer Plastikhalterung verunmöglichen sogar den Tastsinn einzusetzen. Und dann ist die Schachtel Kekse nach 15 Minuten auspacken, leider in 15 Sekunden verschlungen. Die Google Translate App erleichtert das Reisen in Japan. Das Handy einfach mit der Kamera über einen Text halten und hokuspokus erscheint der in der gewünschten Sprache. Kannst auch einen Text quasseln und dann übersetzt abspielen. Die ältere Generation spricht in Japan selten Englisch. Bei den jungen Leuten sieht die Situation positiver aus. Oft wird gesprochenes Englisch nicht verstanden, doch wird ein Satz aufgeschrieben, dann wird alles klar.
Beim Herumschlendern entdecken wir im monströsen Hafen von Naha eine Einbuchtung, wo kleine Fischkutterli liegen. Vor einer Holzhütte mit langen Tischen, sind einige Personen versammelt. Thomas fragt, ob wir mit der Robusta hier Diesel und Wasser tanken können und ein paar Tage bleiben dürfen. In der Ginovan Marina gibt es nämlich keine Liegeplätze für Gäste. Ja das geht, meint der freundliche Mann. Er betreibt eine Whalewatching Firma. Bezahlen müssen wir nichts. Die Robusta passt gerade in die einzig freie Lücke. Im Google Maps als Naha North Marina mit fünf Gästeplätzen für Boote bis 9 Meter eingetragen. Ich habe Kuchen gebacken und offeriere allen Anwesenden davon. Immer mehr Leute gesellen sich am Feierabend an den langen Tisch. Sie bringen Bier und Reiswein und auch Chilenischen Weisswein den wir probieren müssen. Bald sitzt die ganze Bande auf der Robusta. Ein alter Mann übergibt mir eine grosse Papiertüte. Zu meinem Erstaunen, ist diese mit Italienischen Spezialitäten gefüllt! Ein Salami, gleich gross wie mein Oberschenkel, verschiedene Käse, Salatsauce und dazu noch eine wild blinkende Lampe ohne Knopf zum Abstellen. Willkommen in Japan! Ihr müsst unbedingt zu den Zamami Inseln. Zur Zeit sind da viele Buckelwale mit ihrem Nachwuchs. Doch das Naikosen, das Papier vom Zoll (Custom) welches den ganzen Papierkram in den Häfen vermeiden soll, fehlt noch für die Weiterreise.
Das gewünschte Papier ist bereits ausgestellt und abholbereit! (mehr dazu im letzten Blogeintrag). Ich präsentiere die gewünschte Liste mit zehn aufgelisteten Orten, die wir anlaufen werden. Nur Ort, ohne genaue Angaben, mit Datum. Nach den neuen Bestimmungen entfällt diese Liste eigentlich. Na ja, was soll’s wenn damit die Prozesse endlich abgesclossen ist. Doch die 8 Liter Rum, die Thomas beim Einklarieren in der „Ship Stores Declaration“ angegeben hat, müssen noch verzollt werden. Die Rechnung haut den Thomas aus den zu kleinen neuen Schuhen. 5000 Yen pauschal. Das sind ja fast 50 Franken! Die zweite Variante gefällt uns besser. Zwei Beamte fahren mit uns zur Robusta, um den Alkohol zu versiegeln, was zugleich noch den langen Fussmarsch erspart.
Keine Reise nach Japan ist perfekt, ohne den Besuch in einem Onsen, was so viel wie “heisse Quelle” bedeutet. Davon soll es an die 2300 im Land geben. Dabei handelt es sich um Badehäuser, die durch vulkanische Energie und mit Thermalwasser betrieben werden. Saunas und Dampfbäder und natürlich die Sprudelbecken gehören ebenfalls dazu. Die Anlagen sind nach Geschlechter getrennt.
Die Crew, im Onsen frisch gereinigt, gebadet, durchgeschwitzt und erholt, Robusta mit neuem Wantenspanner am Kutterstag repariert – so ziehen wir nach Zamami weiter. Der Abschied ist sehr herzlich und hinterlässt bleibende positive Eindrücke.
Unter diesem Link ist beschrieben, wie du als Tourist in Japan günstig zu Internet kommst. Wir haben uns für diese Variante entschieden Smash Mobile