May 4 2014

Osterarbeitswoche

Über die Osterferien fuhren wir zur Robusta. Es wurden 11 Tage schwere Arbeit. Folgend ein Auszug der getätigten Arbeiten:
– Installation folgender Geräte: AIS Sender, SSB Kurzwellenfunkanlage mit Antennentuner und Pactor,Bord-PC, Installation und Verdrahtung der elektrischen Installation – vorallem entfernen der nicht gebrauchten Kabel: vieles konnte auch ausgebaut werden.
– Reinstallation vom Radar, des VHF Funkgerätes und des GPS. Die Geräte wollen einen wohldefinierten Platz haben, da der Platz nicht wirklich unbeschränkt ist…
– Entfernen, reinigen und neue Montage der Doradelüfter. Leider war einer undicht, was dazu führte, dass ein Bereich der Vorkoje bisschen rottig wurde…
– Checken des Dinghis – ja es ist wie neu und lässt sich wunderbar aufblasen !
– Motoröl wechseln – das ist ja mal einfach. Mit einer Handpumpe kann das Altöl leicht rausgepumpt werden. Danach 10 Liter neues Öl. (Der Motor ist ölgekühlt. Darum braucht es so viel davon!)
– Probefahrt. Ja darauf hatten wir uns besonders gefreut ! Sie fährt wunderbar.
– Auftrag erteilen für neue Sprayhood
– Radio mit Subwoover installiert ! Jetzt haben wir den super Sound an Bord !

  1. – Reengineering der Bordelektrik – Das wird no

    ch dauern, zu verstehen wie das Ladekonzept gedacht ist….

– Nähen und zuschneiden sämtlicher Matratzenpolster – für einen tiefen gesunden Schlaf 😉
– Abdichten der Bullaugenfenster mit neuem Moosgummi
– Offene Arbeiten: Segel anschlagen, laufendes Gut checken, Motor Wartung / Ersatzteile komplettieren, Namen ändern, Elektrik durchchecken und vieles mehr…  Aber isch denke, wir können am 1. Juni auslaufen !
Es hat viel Spass gemacht diese Woche ! Dazu der Bericht von Anja:
Eigentlich sollte ich ja papp schlapp sein. Sind am Abend von der genau 1000 Kilometer langen Heimreise von Willhelmshaven zu Hause angekommen. Nach zwei Wochen intensivster Arbeit am Schiff liege ich zwar völlig erschöpft platt im Bett, aber meine Augen stehen sperrangel weit offen und die Gedanken kreisen mir wirr im Kopf. Wenn ich über die letzten Tage so nachdenke, stelle ich gerade fest, dass wir täglich mindestens 12, nein sogar bis 15 Stunden gearbeitet haben. An irgend eine Pause mag ich mich auch nicht erinnern. Hat sich gar nicht so angefühlt – macht ja auch voll viel Freude alles am Schiff zu verschönern und unseren Bedürfnissen anzupassen.
Aber eben, alles dauert halt schon immer viel länger als geplant; wären da nicht die netten unverhofften Überraschungen wie zum Beispiel  die eine Dorade Lüftung, die wohl die letzten paar Wochen undicht gewesen sein musste. Beim letzten Besuch hatte ich noch einen Eimer über die Lüftung gestülpt. Irgend so ein Gefühl machte sich bei mir breit, dass das Teil nicht dicht sein kann – hat aber nicht’s geholfen.
Mit unverhofftem Zeitaufwand muss gerechnet werden wenn kein funkelnagelneues Boot direkt ab Werft erstanden wurde.
Alles musste jetzt schnell gehen, da auf den Abend ein Gewitter angekündigt war.
Nachdem ich den ganzen Tag auf dem Schiff an der Dorade Lüftung erst mal die mit diversen Farbschichten überpinselten Schrauben frei popeln musste, und Thomi, der lieber seine Elektrokästchen installiert hätte in der Kabine derweil die Holzverkleidung abmontieren musste um den Schaden genauer zu inspizieren, gönnten wir uns ein nettes Abendessen beim Griechen.
Ach ja und da war auch noch der Typ der für die Galionsfigur, die ich von meinem Arbeitsteam geschenkt kriege, eine Halterung anschweissen soll. Bei der Begrüssung hat er mir fast die Hand zerquetscht. Er hat über unser geliebtes Schiff gelästert!  Später haben wir gesehen, dass es sich bei der angeblich total unprofessionell geschweissten Stelle um eine übermalte Fuge der hölzernen Backskiste handelte……
Während dem Essen gerieten wir einander prompt noch in die Wolle: Thomi der bereits die doppelt so grosse Ration Ouzo als ich intus hatte um den Tagesstress abzubauen, hörte mir gar nicht mehr recht zu als ich über die Arbeiten des nächsten Tages sprach. Nun freute ich  mich nur noch auf die von mir neu genähte Koje. Beim öffnen der Luke ergoss sich ein Schwall Wasser direkt auf die Matratzen. Für einem Bruchteil einer Sekunde hatte ich den Rheinfall vor Augen bis ich realisierte was los war. Beim Deckschruppen muss wohl die ganze Mövenkacke den Ablauf verstopft haben womit sich einiges Wasser vom Gewitter hinter der Luke anstauen konnte.
Wo bleibt denn da noch  Raum für die Vorfreude einer Weltumsegelung?? Was wir noch alles erledigen müssen ist unglaublich. Auch die fein säuberlich angefertigten  Listen bringen keine grosse Abhilfe gegen den Vor-Abreise-End-Vorbereitungsstress.
Ich habe nur noch rumgebellt. Thomi hat sich gar nicht mehr in meine Nähe getraut. Mit blank gescheuerten Nerven, richtete ich mir in der hintersten Ecke der Achterkajüte ein Nachtlager auf den Segelsäcken ein. Ich wollte nur noch alleine sein und heulen und händigte Thomi, so sozial wie ich manchmal bin, dummerweise gleich auch noch zwei der drei Decken aus – was ich später bereute da es saukalt war!
Der folgende Tag bescherte schon fast sommerliche Temperaturen während es in der Schweiz sogar noch bis in die Niederungen geschneit hat. Was für ein Trost! So erhellte sich mein Gemüt und die Koje trocknete innert kürzester Zeit. Härtetest jedenfalls mit Bravur bestanden 😉
Robusta wird immer schöner! Juhuiii in drei Wochen wohnen wir auf unserem Mocken!

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Posted May 4, 2014 by robusta in category "Deutschland