July 3 2015

Ilheus

Es regnet was der Himmel nur so hergeben kann. Strassen sind überschwemmt und teilweise auch unterschwemmt. Was bedeutet, dass schon mal da und dort ein fettes Loch entstehen kann! In den Nachrichten zeigen sie ein Bild, da steckt ein ganzes Taxi kopfüber in solch einem Loch! Nun verstehe ich endlich warum die Taxis bei so heftigen Niederschlägen nicht gerne fahren.
Eigentlich wollten wir hier ja gar nicht stoppen. Mussten kurz vor dem Ziel gezwungenermassen umdrehen.
Geplant war mit dem Süd-Ost Wind so weit wie möglich nach Süden zu segeln. 40 Seemeilen vor Porto Seguro nahm der Wind bis zu 29 Knoten zu. Im GRIB File waren 10 Knoten vorhergesagt und sogar noch Flaute bis der Wind am übernächsten Tag auf Süd drehen und bis 25 Knoten zunehmen wird. Handelt es sich nur um einen durchziehenden Squall? Sind die Prognosen derart daneben? Wir müssen auf die Bremse, sind viel zu schnell. Wir wollen nicht in der Nacht ankommen. In der Bucht von Ilheus ankern viele Fischerboote, die in der Dunkelheit schlecht auszumachen sind. Wir binden zwei Reff‘s in das Grosssegel. Den Klüver rollen wir zu zwei Drittel ein. Breschen noch immer mit 6 Knoten durch die Wellen. Immerhin auf Vorwindkurs. Bei diesem Sauwetter sind keine Fischer draussen die bei Regen schlecht zu sehen sind.
Am frühen Morgen fällt der Anker vor dem Iate Club in der Bucht von Ilheus. Daniel hat hier mal gelebt und will mit uns zusammen gleich Freunde besuchen gehen.


Hier fragen wir gleich mal im Iate Club nach einem Mechaniker. Er soll morgen um zehn Uhr kommen wird uns versichert. Wir wollen uns die mittels Motorenhandbuch gestellte Diagnose bestätigen lassen.
In der hübschen kleinen Stadt essen wir mit Daniels Kollegin in einem Kilorestaurant. Typisch für Brasilien. Jeder schnappt sich einen Teller und geht zum Buffet und schaufelt sich, was er mag aus den zahlreichen ca. 20  Töpfen und Schüsseln mit all den verschiedensten Leckereien auf den Teller. Dann geht’s auf die Waage. Nein nicht wir, der Teller mit Inhalt wird gewogen.
Susi vermittelt uns auch noch einen Mechaniker. Lastwagenmechaniker soll dieser sein. Geht ja auch. Wir haben ja einen Traktorenmotor im Schiff. Er wird auf neun Uhr bestellt. Pünktlich um 9 Uhr, wie wir Schwiizer sind, hocken wir frisch geduscht im Iate Club Restaurant und erwarten den ersten Mechaniker. Gleich ist es Zehn Uhr, mal schauen ob es Nummer Zwei schafft. Ja tatsächlich um halb elf trifft ein Mann im ölverschmierten Overall, mit etwas überdimensionierten Hasenzähnen und von schlaffer Statur ein.  Kaum zu glauben, dass so ein Mensch eine Schraube lösen kann. Ich denke schon wieder gemein. Was ist denn das schon wieder für eine Pappnase?! Thomi und Daniel fahren ihn mit dem Dinghi zur Robusta. Die Diagnose wurde vom schlaffen Mann bestätigt. Er verspricht uns ein neues Relais zu besorgen. Gleich noch ein zweites als Ersatz für alle Fälle.
Anja


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Posted July 3, 2015 by robusta in category "Brasilien

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