July 2 2014

Wacheinteilung

Es ist Mitternacht und nicht ganz dunkel. Nur so, dass an der Küste die Konturen der Hügel erkennbar sind. In zwei Stunden setzt bereits wieder die Dämmerung ein. So der nette Part des Nordens. Gekleidet bin ich nicht etwa im leichten T-Shirt und kurzen Hosen  mit Schlappen an den Füssen. Nein,  Winterstiefel, Strumpfhosen, darüber trage ich Jeans und die chicken roten  Oelhosen die den Arsch vier mal grösser erscheinen lassen.  Abschliessend kommt noch die fette warme Jacke mit super warmer Schafwollstickmütze auf der Birne dazu.
Bin froh kann ich optimal im geschlossenen Steuerhaus hocken um meine Nachtwache zu schieben. Gammeldansk – die Windsteueranlage   – so von Olaf und Robert nach einem lecker schmeckenden dänischen Kräuterschnaps benannt, vergleichbar mit dem Schweizer Appenzeller, verrichtet seine strenge Arbeit super genial und zuverlässig.
Schichteinteilung: Das ist ja auch noch ein Thema für sich:
Ich bin der totale Nachtmensch. Thomi ist schon früh morgens recht frisch und fröhlich und sogar meist freundlich. Ich hingegen werde zum unerträglichen Monster wenn ich geweckt werde. Störungen während dem Tiefschlaf, diese Schlafphase dauert bei mir übrigens sieben Stunden, ist für mich und meine Mitmenschen der absolute Gau. Mama drehte früher schon fast durch, wenn sie mich jeweils versuchte aus dem Nest zu bekommen. Später während meiner Ausbildung, noch vor der technischen Revolution des Weckers,  musste ich sieben verschiedene solcher altmodischer, laut tickender Ungeheuer in meinem Zimmer aufstellen. Möglichst weit vom Bett entfernt, damit ich mich erheben musste um den nervenden Krach abzustellen.
Die üblichen Wacheinteilungsmodelle von tagsüber vier Stunden und ab 20 Uhr im drei Stunden Rhythmus sind nicht unser Optimum. Sicherlich muss ich daran arbeiten von einer Sekunde auf die ander einschlafen zu können und gut gelaunt wieder aufwachen. Weiterhin ist mir schleierhaft wie ich subito hell wach werden soll. Trinke ich einen Kaffee, ist die nächsten 12 Stunden nicht mehr an Schlaf zu denken.
Hoffe auf freudigeres Aufwachen. Ist sowas lernbar oder schlicht angeboren und somit unveränderbar?
Um jeden Rat zu diesem Thma sind wir dankbar 😉
Anja


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Posted July 2, 2014 by robusta in category "Schottland