April 25 2017

Ua Pou

Wo sind nun die 15 Knoten Wind??? Die Segel schlagen. Auf halbem Weg zu der Insel Ua Pou schaukelt die Robusta unkoordiniert in den Wellen. In drei Stunden wird es dunkel! Also wird wohl oder übel der Motor gestartet. Hinter dem Breakwater liegen einige Yachten. Ob sie schwojen oder einen Heckanker verwenden, ist in der Dunkelheit nicht zu erkennen. Also fällt der Anker wohl oder eher übel im Schwell und wir verbringen eine unangenehme rollige Nacht.
Beim ersten Licht wird die Robusta hinter die Hafenmole gequetscht, wo sie nun mit Heckanker ruhig liegt.


Für die 490 Seemeilen lange Überfahrt zu den Tuamotus brauchen wir nur noch Früchte. In den Läden werden sie nicht verkauft. Die Lebensmittel in den Geschäften bestehen hauptsächlich aus Dosenfutter. Alles ist super teuer. Dinge mit den roten Etiketten für den Grundbedarf sind vom Staat subventioniert. Doch etwas erstaunt bin ich über die fettig triefenden Chips mit der roten Etikette. Die zwei Sorten Gemüse sind im Kühlschrank gelagert, was bedeutet, dass sie in der warmen Segelyacht sofort verderben.
Ua Pou muss zum Wandern toll sein. Na ja, das ist uns ja in den Marquesas bis jetzt total verleidet. Die Moskitos lauern schon wieder hinter jedem Gebüsch. Lange leichte Hosen und Hemd und vom Repellente wie eine Speckschwarte glänzend, schleppe ich mich gemeinsam mit der Crew der Mouss zu fünft bei einer Affenhitze morgens den Berg hoch. So lange wir in Bewegung sind, geben die Moskitos Ruhe. Doch wer will schon ohne Pause wandern? Mein innerer Schweinehund ist fast nicht zu bezwingen. Ich schwitze in meinen langen Klamotten.

Zurück im Dorf führt der Weg an hübschen und liebevoll angelegten Gärten vorbei. Wir schnuppern an so manchen Blumen und kommen so mit einer Frau ins Gespräch. Wenig später lädt sie uns alle in ihrem Garten ein. Als sie erfährt, dass unsere Reise zu den Tuamotus geht, wo es ja nur noch Kokosnüsse geben soll, eilt sie ins Haus, holt Säcke raus und beginnt diese mit ihren Kindern mit Pampelmusen, Bananen, Mangos, Kokosnüssen, Ingwer, Zitronen und Paprika zu füllen. Die ganze Ladung bringt ihr Mann später mit dem Auto zum Steg!
Francoise schenkt ihnen zum Dank einen Stapel ausgedruckter Fotos.
Im Garten der Kirche dürfen wir Granatäpfel und Mangos pflücken. Der Pfarrer war nicht anwesend, aber eine Nachbarin gab grünes Licht für die Aktion. Sie verkündete noch, um fünf beginne die Messe. Wie meinte sie das? Dann kommt der heilige Priester und wir müssen verschwunden sein? Oder war das eine Einladung zur Messe?
Mouss und Robusta stampfen unter Segel mit Motorunterstützung aus dem Hafen in den enormen Schwell. Irgend etwas klackert im Motor! Also wird er sofort abgestellt. Zwei Stunden später, auf der Westseite von Ua Pou, im Schwell vor Anker liegend, kontrolliert nun Thomas den Propeller. Shit, der ist locker! Was für ein Mist wenn dieser abgefallen wäre! Die Sicherheitsmutter hat sich gelöst. Kevin hilft ihm diese rund anderthalb Meter unter Wasser liegende Mutter wieder anzuziehen.
So und nun sind die Mouss und Robusta für die Regatta zu den Tuamotus zum Atoll Makemo bereit.
Wer wird das Rennen gewinnen?


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Posted April 25, 2017 by robusta in category "Franz. Polynesien / Marquesas

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