Gedanken zur Überfahrt nach Alaska
Irgendwie ist die Routenpalnung völlig aus den Fugen geraten. Dieses Land ist einfach schlicht zu gross um in der kurzen Segelsaison zu erforschen. Der ursprüngliche Plan war von Okinawa den südlich gelegenen Inseln, bis nach Hokkaido im Norden zu segeln. Von dort sollte der Absprung nach Alaska über den Nordpazifik los gehen.
Doch wie so oft ändern sich beim Segeln Pläne. Nicht mal die Hälfte der Strecke ist geschafft. Nagasaki, Osaka, Kyoto und der absolute Höhepunkt, ein Treffen mit meinem Sohn Sascha in Tokyo, war leider wegen Corona nicht möglich!
Seit einiger Zeit beschäftigen wir uns mit der Überfahrt nach Alaska. Da nicht viel Infomaterial existiert, gestaltet sich alles etwas aufwändiger als sonst. Ich schaue regelmässig den Wetterbericht vom Nordpazifik an. Weil es mir dabei schlecht wird, konzentriere ich mich auf Wetterstatistiken der vergangenen Jahre, explizit nur auf die Sommermonate.
Segler die die Passage von Hokkaido via den Aleuten nach Alaska beschreiben, berichten nicht gerade erfreuliches. Entweder war da null Wind oder dann Orkan. Ein beachtlicher Teil der Strecke musste bei milden Bedingungen unter Motor zurückgelegt werden. Im Buch “Segelrouten der Welt” von Jimmy Cornell, wird empfohlen südlich von 35 Grad Nord bis 165 oder 170 Grad Ost zu segeln. Je nach durchziehenden Tiefs, von diesem Punkt direkten Kurs Nord Ost nach Dutch Harbor Alaska anlegen. Diese Strecke misst 3200 Seemeilen und ist somit wesentlich länger als die Nordroute. Und wann ist der beste Zeitpunkt um loszusegeln? Diese Info fehlt im Buch. Ende Juni soll sich vor Alaska und Kanada das sogenannte stationäre “Big Fat High” bilden, welches die aus West heranziehenden Tiefs noch Nord umlenkt. Also in dem Fall ist da der ganze Stress weg, möglichst schnell in den Norden zu gelangen. Sayonara Hokkaido!
Entschieden ist, die Passage beginnt in Shimoda nach Jimmy’s Plan. Da ist auch noch der Schwarze Strom, Kuroshio Current. Dieser schiebt mit gegen vier Knoten nach Ost. Klingt verlockend, doch dieser Strom suppt aber meist nördlich von 35 Grad. Es ist bereits anfangs Juni und langsam wird es in Japan kritisch mit der Taifunsaison.
Hoffen auf Westwind! Angenehm wäre ein Hoch, was Segeln bei schönem Wetter bedeutet.
Wünschen soll Glück bringen!