June 11 2015

Ein Fluch?

Ungläubig starre ich Daniel an. Ich kann es nicht fassen. Das ist jetzt aber gerade ein absolut geschmackloser Witz? Oder was? Der Tag war so super in der Chapada Diamantina! Endlich sollte ich nach meiner Rückkehr aus  den Ferien von den Ferien  auch noch was tolles in Brasilien erleben. Meine ersten Eindrücke von diesem Land waren keineswegs positiv. Nach sechs Wochen Großstadt Salvador, hatte ich die Nase gestrichen voll. Der Kulturschock hat mich voll erwischt! Dies obwohl ich bereits früher schon monatelang, alleine mit meinem kleinen Sohn, durch mehrere Länder Zentralamerikas gereist bin, mit nur einem kleinen Rucksack und zwei Hängematten unterm Arm. Der Überfall am Strand, all die Probleme mit den Mechanikern und die nervenaufreibende Ersatzteilbeschaffung und sonstige Dinge für die Weiterreise, veranlassten mich in die Schweiz zu reisen um die Ersatzteile dort zu besorgen. Bin mit nur 25 Stunden Verspätung gelandet; die Flugpiste hatte ein riesiges Loch das erst repariert werden musste.
Die Zeit mit meiner Familie, Sohn Sascha und mit all meinen Freunden habe ich mega ausgiebig genossen. Schade,  war echt zu kurz um die ganze Meute zu sehen. Tut mir leid, ich werde euch schreiben. Besonders die verregneten Tage im Wald am Rhein, mit euch langjährigen Freunden zu verbringen, auf dem Feuer unter freiem Himmel kochend und halt einfach lustig ausgelassen sein, waren super mega toll! Danke noch für die Gastfreundschaft! Ich wollte ja nur euch allen hoi sagen, vier Cervelats verspeisen (typische Schweizer Wurst, die auf dem Feuer gebraten besonders lecker schmeckt)  und einen Rucksack voll Schweizer Käse essen den ich unterwegs so vermisse. Daraus wurden vier ausgelassene tolle Tage!

Nun stehe ich an der Bar in der netten Pousada Serrano in Lençois im Nationalpark in Brasilien. Das Internet will nicht so recht. Es ist langsam. Ich will die Nachricht von Thomi lesen. Doch das kleine Rädchen am Display kurbelt fröhlich. Nix passiert. Ich warte ungeduldig bis das e-Mail geladen wird. Quatsche derweil mit den Leuten, mit denen ich den ganzen Tag auf Tour war. Wunderschöne Landschaft haben wir durchstreift. Eine gigantisch grosse Höhle mit Taschenlampe erforscht und die absolut atemberaubende Aussicht aus 1200 Meter Höhe genossen. Ich bin nur so halbwegs bei der Unterhaltung dabei. Konzentriere mich auf das bunte Rädchen das anzeigt, dass das Mail geladen wird. Dabei kullern mir die Tränen über meine Wangen. Auch ein Positionswechsel macht das Internet nicht schneller. Ich bestellte vorsorglich mal einen Caipi an der Bar. Nach einer gefühlten Ewigkeit erreicht mich folgende Nachricht von Thomi:
Hoffe du hattest schönen Tag! Beim mit dem Kran  die Robusta aus dem Wasser zu hieven, rutschte der vordere Gurt nach vorne weg. Er verfing sich am Anker, doch Santa Juhu (Galionsfigur! Das allerheiligste Geschenk!!!) und der Bugspriet brachen ab! Unglaublich, zum Glück fiel die Robusta nicht nach vorne ins Wasser. Marina zahlt alles, gibt neuen Bugspriet, die Santa Juhu muss ich noch schauen wie regulieren. Sie können es flicken (die Seiten der Flosse sind abgebrochen) aber habe gesagt, sei ein Kunstwerk. Morgen gibt’s Plan wie alles repariert wird. Haben wir hier einen Fluch? Dafür kommt die Reparatur am Schaft gut voran. Beide Lager verbannt, offensichtlich falsche Montage… Die Ersatzteile sind top! Weiteres morgen… Hab dich lieb und tut mir leid wegen gestern, war traurig dich schon wieder gehen zu sehen. Geniess die Zeit bei Daniel! Habe nicht zu viel versprochen?
Übrigens, das letzte Ersatzteil ist ein Tag vor Abflug eingetroffen, meine Nerven lagen echt blank.


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Posted June 11, 2015 by robusta in category "Brasilien

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