August 6 2015

Angra dos Reis

Ach ja, die Senhora vom Iate Club Charitas in Nitoroi bei Rio de Janeiro, wies uns ja darauf hin, dass wir von der Policia Federal und der Capitaneria dringend noch einen Stempel besorgen müssen, weil wir uns in einem neuen Staat Brasilens aufhalten. Da wir schon wieder alles frische Gemüse aufgegessen haben, segeln wir ans Festland nach Angro dos Reis um gleichzeitig auch noch einzukaufen. Auf Ilha Grande gibt es fast nichts. Ankern vor dem Iate Clube Piratas, paddeln mit dem Dinghi, ausgerüstet mit Tablet, gierig nach Internet und Lust auf eine erfrischende Dusche, in den luxuriösen Iateclub. Es scheint das Wasser wird immer dickflüssiger vor lauter Scheisse die da herum schwimmt. Es stinkt widerlich! Ich muss mich beherrschen, dass ich mich nicht gleich übergebe. Das mit der Dusche klappt nicht so wie gewollt. Erst müssen wir an dem Wachposten vorbei kommen. Nur Clubmitglieder oder Leute die mit ihrer Yacht hier liegen, können die Infrastruktur nutzen. Pro Fuss und Tag werden 14 Reals verrechnet! In Salvador nicht mal ein Real! Upa! Wir lassen nicht locker, bis der Wachmann vier Telefonate tätigt und wir schliesslich im Büro vorstprechen dürfen. Ausnahmsweise können wir hier duschen. Die wunderbare Luxusdusche gibt doch genau in dem Moment den Geist auf, als ich voll eingeseift war. Dafür gibt es im Einkaufszentrum zwei Stunden kostenlos Internet. Doch einkaufen ist hier unmöglich. Luxusfood vom feinsten! Super teuer!
Wir tuckern mit dem Dinghi der Küste entlang zum Zentrum. Doch wo anlegen? Scuna an Fischerboot reihen sich dicht gedrängt im Hafenbecken. Ausgerechnet die Shelltankstelle scheint die einzige Alternative um fest zu machen. Wir fragen den Senhor, ob wir hier parken dürfen. NEIN ist die Antwort.
Angro dos Reis ist ein kleiner authentischer brasilianischer Ort. Der Supermarkt liegt direkt von der Scunaanlegestelle. Die Auswahl im Supermarkt überfordert schon fast. Der vollgepackte rostige Einkaufswagen mit den quietschenden Rädern, lässt sich nur schwer zwischen den Gestellen durchmanövrieren. An der Kasse stellen wir fest, dass wir keine Kohle dabei haben! Ich packe alles wieder in den Wagen zurück und Thomi hastet zum Schiff. Ich warte eine halbe Ewigkeit gelangweilt zwischen den Gestellen mit meinem rostigen Einkaufswagen. Zweiter Versuch: Doch die Kreditkarte bockt! So peinlich, diesmal hat die Senhora schon alles eingetippt! Ich packe wieder alles in die Rostkarre zurück. Thomi eilt zur Bank. Nach einer unendlichen Ewigkeit erscheint er mit Bargeld, welches er auf der Robusta holen musste. Das Dinghi treffen wir mit nicht mehr all zu viel Luft im Hafen an! Wir schaffen es gerade noch knapp mit dem schlaffen überbeladenem Schwabbelding zur Robusta! Siehe da, wer ankert denn da weit draussen? Die mobile Shelltankestelle! Thomi begiebt sich geputzt und gestriegelt zu den Behörden. Der Gang zur Policia Federal wäre nicht nötig gewesen. Na ja, die vielen Regeln und Bestimmungen um die immense Bürokratie, sind offensichtlich für niemanden leicht zu verstehen.


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Posted August 6, 2015 by robusta in category "Brasilien

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