Gin Fizz gegen Stahleimer Robusta
Nein hier ist nicht der Drink gemeint! Die Regattayacht Gin Fizz von Jeaneau. Ein kleines Wetterfenster ist in Aussicht.
Wir entscheiden uns in fünf Minuten, ob wir es riskieren, die 360 Meilen bis Rio Grande Do Sul in Angriff zu nehmen. Die Einfahrt ist bei starkem Wind von Süd nicht zu schaffen. Auf der ganzen Strecke gibt es nur noch einen Hafen der jedoch nur vom Südwind Schutz bietet. Von der Küste, die bis weit raus sehr flach ist, wollen wir 30 Seemeilen Abstand halten. Den gefürchteten Pampero, ein Süd-West Wind aus Patagonien, der ungebremst über das flache Land von Uruguay pustet, wollen wir keineswegs kennen lernen!
Robusta und Gin Fiz (Mousse) ziehen in den späten Abendstunden los. Blue Belle will ein besseres Wetterfenster abwarten. Wie halbschlau die Entscheidung war, erfahren wir schon wenige Stunden später. Der Wind kommt erst von entgegengesetzter Richtung als prognostiziert. Irgendwann stellt er ganz ab. Mousse ist schon lange nicht mehr in Sicht. Auch nicht mehr mit Short Range Funk erreichbar.
Wir verbringen in den Wellen eine schlaflose Nacht und speziell ich bin entsprechend schlecht gelaunt. Ich ärgere mich, dass wir uns nur auf die Wetterprognosen aus dem Internet verlassen haben und nicht auch noch unsere Augen geöffnet haben! Die ziehenden oder eben nicht ziehenden Wolken am Himmel und den realen Wind, der eben schon am Land nicht da war, wahrgenommen haben. Wieder einmal mehr mussten wir erfahren, dass die GRIB Files die Topographie vom Land nicht oder nur schlecht berücksichtigt.
Am nächsten Morgen entscheiden wir uns mit dem schlappen Wind, der nun endlich aufkommt, nach Pinheira, wo wir gerade hergekommen sind, zurück zu segeln.
Blue Belle freut sich, dass wir wieder da sind!
Doch wo ist Mousse? Der neue Wetterbericht ist echt beschi….