October 11 2015

Rio Grande do Sul


Als aller erstes suchen wir schnurstracks, bevor wir uns im Hafenbüro anmelden, eine schöne heisse Dusche! Bis wir wieder fein duften, ist das Büro geschlossen. Wochenende! Sonntag ist es von 10 bis 12 Uhr geöffnet. Also statten wir dem neben der Marina liegenden Museum einen Besuch ab. Die Ausstellung im Ozeanografischen Museum ist wirklich interessant. Wer kein Portugiesisch spricht, hat Pech gehabt. Sämtliche Beschreibungen sind nur in Portugiesisch. Ich bräuchte dringend den Dictionnaire um das alles genauestens zu kapieren. Dazu bin ich aber noch viel zu müde von der letzten Überfahrt. Gucke halt einfach. Im Museum darf auch fast alles angefasst werden. In Brasilien ist der Eintritt in Museen in der Regel kostenlos. Finde ich toll, so können sich alle Menschen sowas anschauen.
Wir fragen den bewaffneten Türsteher nach Lauro dem Direktor. Er begleitet uns zu ihm durch den Museumsgarten. Da ist er, in einem Hüttchen über dem Fluss, cool eingerichtet, mit fantastischer Aussicht. Lauro bittet uns rein und serviert uns einen Tee. Er hat wohl nach unseren Augenringen geurteilt und uns einen starken Schwarztee verpasst. Irgendwie hat Lauro ein grosses Herz. Nebst erschöpften Seglern, nimmt er dort verletzte Meerestiere auf und päppelt sie wieder auf, bis sie gestärkt wieder in die Wildnis entlassen werden können. Ein Institut, in dem unterpriviligierte Jugendliche Skills im Bootsbau erwerben können, hat er auch ins Leben gerufen. Museu Oceanográfico.
Doch der Willi ist ein Fall für sich (er heisst anders, aber ich habe ihn immer so angesprochen). Als Baby kam er in die Station. Wurde bereits schon drei mal ausgewildert. Ist aber jedesmal innert kürzester Zeit zum Museum zurück geschwommen, hat dort solange rumgenervt und geheult, bis sie ihn wieder in sein kleines Gehege mit Swimmingpool rein liessen. Er ist nun schon 23 Jahre in seinem Pool. 15 Kilo Fisch verspeist Willi täglich und muss dabei gar nichts tun ausser Schnauze zu öffnen und von einer jungen Senora diesen in Empfang nehmen. Der Willi ist ja nicht blöd.
Drei Stunden später verholen wir die Robusta zum Museumssteg. Hier liegen wir total idyllisch mit tollster Aussicht. Wir wollen Lauro und Miriam als Dank zum Essen auf der Robusta einladen. Doch Thomi wird am nächsten Abend von fürchtelichem Brech-Durchfall geplagt. Er hat behauptet, der Eisbergsalat müsse nicht gewaschen werden. Der ist ja ganz zu. Da gehen die ganz klitze kleinen Bakterien nicht rein.

Danken dir Lauro und der Crew des Universitätsschiffes für die spannende Zeit mit euch allen! Auch herzlichen Dank an die hilfsbereiten Security Jungs und Frauen für’s Bewachen und dass ihr mit euren Schiesseisen nicht rumgeballert habt. Ja wir wissen, wir sind schliesslich in Brasilien. Witzig, dabei haben wir uns hier im Süden noch gar nie irgendwie bedroht gefühlt.


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Posted October 11, 2015 by robusta in category "Brasilien

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