January 5 2016

Puerto Santa Elena

In Mar del Plata treffen wir noch die letzten Vorbereitungen für die grosse Fahrt nach Patagonien. Diesel tanken ist angesagt. Der Diesel vom Fischereihafen sei total mies und schlecht. Also leihen wir uns eine Schubkarre vom Yacht Club Argentino und holen die 300 Liter eben zu Fuss bei der Auto Tankstelle. Beim dritten Mal bezahlen will die Kreditkarte nicht mehr! Also zurück zum Schiff, mit SKYPE der Bank anrufen. Die Karte wurde gesperrt, weil das System einen Betrug vermutet hatte. So viel Diesel passt unmöglich in ein Auto oder so muss sich der Computer gedacht haben. Die Sachbearbeiterin schaltet die Karte wieder frei. Ich gebe meine Karte Thomi (seine ist ja wegen Betrugs gesperrt), damit er alleine gehen kann. Ich brauche mal schnell eine Pause. Es ist fast 40 Grad heiss. Doch kurz darauf kommt er wieder. Ohne Diesel. Der Typ an der Tankstelle hat die Karte nicht mehr akzeptiert, weil da ein Frauenname drauf steht! Also musste ich doch wieder mit. Diesmal fehlte mein Pass! An manchen Tagen ist so eine Reise einfach zum durchdrehen!
Wir reisen einen Tag nach der Kalibu und der Cara Mia ab. Übrigens der Yacht Club Argentino hat draussen in der Bucht zwei gelbe Bojen, an denen du kostenlos festmachen kannst. Für an den Stegen anlegen, zwicken sie pro Tag 50 Dollar ab, zwei Tage sind frei. Unverschämt teuer!


Gemeinsam mit den Franzosen Shu In und Laurent von der Galatée ziehen wir gegen Süden los. Beide treffen sozusagen glichzeitig, nach fünf Tagen auf See in der Bucht von Puerto Santa Elena ein. Wieso die Bucht den Namen “Puerto” trägt, ist mir unerklärlich. Da ist nix! Nicht mal der Leuchtturm funktioniert. Nur sechs Menschen leben auf drei Haciendas erzählt uns Juan. Ich frage ihn, ob er Schaffelle für unsere Betten verkauft. Er habe viele davon. Er rennt nach Hause und schenkt uns zwei! Ach wie lieb!  Die Felle waren ungegerbt, blutverschmiert und stinken. Ich müsse sie noch waschen, dann werden sie schön! Doch so viel Süsswasser haben wir nicht an Bord!  Iris und Mirj, danke für eure Recherche im Internet wie ich die Teile behandeln muss. Irgend wann haben wir die Dinger dann doch den Delfinen gespendet! Nun schwimmen zwei Delfine im Schafspelz im Atlantik 😉

In der Bucht finden wir das erste Kelp. Eine grosse Seealgenart die in grossen Mengen in Patagonien vorkommt. Alle Algen können übrigens gegessen werden. Sie sind äusserst schmackhaft und erst noch gesund. So wird’s gemacht: Erst dreiviertel Stunden im Süsswasser einlegen, dann mit Zwiebeln gedünstet schmeckt diese Pflanze super lecker! Nicht salzen, ist schon genug salzig! In der Bratpfanne wird alles erst mal recht schleimig und sieht gruselig aus. Einfach weiter braten. Wenn die Schleimerei aufhört, ist das Gemüse gar.
Guten Appetit!

 


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Posted January 5, 2016 by robusta in category "Argentinien

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