Nuku-Hiva Taipivai
Sie sind so unvorstellbar fleissig wie kein anderes Volk. Pausenlos an der Arbeit. Die Morgenschicht beginnt mit dem Sonnenaufgang wenn die Nachtschicht der anderen endet. Die blutrünstigen Biester nerven. Sie scheinen überall zu sein. In der Sonne, im Schatten, in den Häusern, am Strand. Nur auf der Robusta sind sie zum grossen Glück nicht! Eine tolle Wanderung von Taipivai zu einem Wasserfall, der tosend über mehrere hundert Meter stiebend eine Felswand herunterstürzt, lässt uns danach mehrere Tage leiden. Die Mücken haben sich an unserem Blut ergötzt! Trotz langer Hose, diese auch noch mit „Antibrumm forte“ eingesprüht (nur schon der Name ist doch ein Witz)?! Teure Produkte aus Europa gegen Moskitos mit dem Vermerk “Tropical forte” oder so ähnlich, kannst du gerade so gut ins Scheisshaus leeren. Hilft gar nix! Die restliche Körperoberfläche mit dem lokalen Produkt „MonoiTiki Tahiti Citronelle“ einbalsamiert, hat immerhin die Nonos (Sandfliegen) auf der oeligen Haut ersticken lassen. Die Moskitos liessen sich jedoch nicht im geringsten von ihren Attacken abhalten. Auf meinen Hintern haben sie es speziell abgesehen. Weiss nicht mehr wie sitzen.
Eine Krankenschwester erklärt uns, dass wir Neuankömmlinge besonders attraktiv für die Biester sind. Nach sechs Monaten Ernährung mit den lokal typischen Lebensmitteln, werden die Monster uns in Ruhe lassen. Bravo, das sind ja tolle Aussichten. Die Situation ist bestimmt auch noch verschärft da der Wind seit Wochen ausbleibt und es oft in Strömen regnet.
In der Bucht liegen zwei Yachten vor Anker. Es ist zu heiss um einander zu besuchen. So treffen wir uns alle in Simons kleinem Laden zu einem Bier. Dort sind wir einigermassen vor den Moskitos sicher. Mit Simons Familie verbringen wir etliche Stunden und erfahren von ihnen sehr viel über das Leben und Kultur der Menschenfresser.
Ein sehr empfehlenswertes Buch dazu: Abenteuer in der Südsee, Taipi von Hermann Melville. (Version mit 628 Seiten).