January 17 2017

Pazifik Tag 4 – 6

Tag 4 Heute ein trueber Tagesbeginn. Grau in grau. Wenig Wind, einiges an Welle, das Schiff will nicht so recht fahren. Probieren mit einer Halse ob die Schaukelei sich bessert. Schwierige Bootsbewegungen, viel Koerperarbeit um einfachste Dinge zu tun. Abwasch wird zur Qual, muessen draussen im Cockpit das Geschirr waschen, sparen das Suesswasser zum Trinken und Kochen. Leider fehlt uns eine Salzwasserpumpe. Dafuer gibt es wieder Brot, welch ein Genuss. Thomas Die Schichteinteilung ist noch nicht geregelt. Eigentlich bin ich ein Nachtmensch. Gerne uebernehme ich Wache von abends um neun bis cirka drei uhr Morgens. Lange Schichten behagen uns besser. Nun ist alles verschoben. Wenn ich mich schon um sechs Uhr abends in die Koje schmeisse, kann ich nicht schlafen. Einerseits weil es zu frueh ist, die Stiche extrem jucken, andererseits weil dies vom Biorythmus her meine aktivste Zeit ist. Thoms hat angeblich keine Chance mich zu wecken. Er muss es auch nicht versuchen wenn ich im Tiefschlaf bin. Anja Tag 5 Noch weniger Wind, noch schwieriger. Dafuer Sonne! Und der Funk laeuft wieder ohne Motorunterstuetzung. Bekomme sogar ein akzeptables Signal um Positionen und Mails zu verschicken und um Wetter zu empfangen. Die Nachtwache mache ich wieder alleine. Konnte Anja einfach nicht wecken. Sie schlief so tief und fest. Liegt wohl am schlechtem Schlaf wegen Schiffsbewegungen und den vielen Stichen. Hundert Stueck hat sie gezaehlt, die so uebel jucken… Thomas Robusta will sich mit dem schlappen Wind nicht so recht bewegen. Sie tanzt froehlich in den Wellen und die Segel schlagen immer wieder mal. Das nervt tierisch. Dies ist genau der Grund warum wir uns entschieden haben, nicht zu den Osterinseln zu segeln. Diese liegen in einem Hochdruckgebiet mit oft sehr wenig Wind. So entschieden wir mit dem Humboltstrom gegen Norden zu segeln, bis wir auf die Passatwinde treffen um erst dann Kurs gegen West auf Franzoesisch Polinesien zu nehmen. Auf der Nachtwache meldet sich mein Magen mit einem dezenten Knurren. Ich grabe in den Schapps nach Keksen. Doch erfolglos. Das kann doch nicht sein!? Ich mag mich erinnern, die halbe Einkaufskarre war voll davon….. Tag 6 Heute laeuft es wieder wunderbar, genug Wind, um mit 6-7 Knoten dahinzusegeln. Es gibt Kuchen von Anja! Und ein neues Menue will ich mir noch ueberlegen, was ich in die Pfanne haue. Thomas Ha ha da freut er sich auf Kiwi Bananen Kuchen! Unglaublich, er hat alle Kekse in kuerzester Zeit alleine aufgefressen! Ein Menue habe ich mir auch schon ausgedacht. Gestern bereits die Bohnen eingeweicht. Sie sind noch nicht durch die Bude geflogen. Es gibt Eintopf mit Gemuese und Sojafleisch. Heute mal ohne Eier. Erstaunlich, die Tage rasen nur so dahin. Von den 4600 Seemeilen sind ueber ein Zehntel geschafft. Anja Kannst du dir vorstellen mit einer Person, Kollegen, Freund oder Fruendin auf knapp 40 Quadratmetern, ohne Fluchtmoeglichkeit, zwei Monate auf engstem Raum, dazu noch schwankend zu verbringen? Wie wuerde diese Situation deine Partnerschaft fordern?


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Posted January 17, 2017 by robusta in category "Pazifik Überfahrt

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