Pazifik Tag 43-45
Noch 395 Seemeilen. Wenig Wind, Motti ist tot. So geht die Reise nur noch mit dem Grosssegel und dem Klüver halb eingerollt, damit er nicht flappt, mit schlappen drei Knoten weiter. Der Diesel würde nun ausreichen, um das ersehnte Land in rund 50 Stunden zu erreichen. Bedeutet aber von Hand steuern, da Robusta nicht mit einem Autopilot ausgerüstet ist. So beissen wir auf die Zähne und segeln so lange es geht im Schneckentempo weiter.
Heute Nacht steht eine Feier an: 20 Tausend Seemeilen sind wir nun schon mit der Robusta gesegelt (Angabe für Landratten: 37800 Kilometer) Fehlen noch 1600 Seemeilen damit dies dem Erdumfang am Äquator entspricht. Ich denke, nun gehören wir nicht mehr so ganz zu den Anfängern. So etwas muss schliesslich gefeiert werden. Mit Chilenischem Rum. Dabei schauen wir etwas zu tief in das Glas… So wird der folgende Tag nicht nur wegen dem leichten Wind zur Qual.
Plötzlich schlägt das Grosssegel um. Für einen Augenblick droht eine Patenthalse. Wird jedoch durch die Bullentalje vermieden, die wir konsequent setzen.
Die Windsteueranlage streikt. Das Hauptruder hat sich verschoben und ist nach unten gerutscht. Da es mit einer Leine am Heckkorb gesichert ist, liegt es nun nicht 3480 Meter tiefer am Meeresgrund. Da muss sich eine Schraube gelöst haben. Thomas versucht den Schaden kopfüber gebeugt zu beheben. Zu mühsam. Dinghi auspacken und aufpumpen? Bei praller Sonne? Nein, lieber noch ein Versuch. Diesmal sichere ich Thomas mit der Liveline am Heckkorb, damit er entspannter arbeiten kann. Doch das Ruder lässt sich nicht fixieren. Irgend etwas im Schaft muss defekt sein. Also ist die Windsteueranlage nun auch noch ausgestiegen, was bedeutet definitiv von Hand zu steuern! Das wird streng.
Segeln gehört nun nicht mehr gerade zu meinem Lieblingssport….